Nicht Geld, sondern Fußball regiert die Welt: Zumindest könnte man diesen Eindruck derzeit bekommen. Denn in vielen Büros dreht sich alles um das runde Leder: Da wird gefachsimpelt, gewettet und in so manchem Konferenzraum findet Public-Viewing statt. Was aber, wenn das Spiel während der Arbeitszeit übertragen wird? Entweder man hat noch Überstunden abzubummeln oder eben einen entspannten Chef.
„Leute, wer möchte, kann heute um eher Schluss machen, um das Deutschlandspiel sehen zu können“ – so lautet die wohl beste Email vom Chef diese Woche. Mit solchen Sätzen machen sich Vorgesetzte nicht nur kurzfristig beliebt. Spontanes „Fußball-Frei“ motiviert Arbeitnehmer auch auf lange Sicht.
Vom Frust zur Lust
Überhaupt lassen sich viele Wünsche von Arbeitnehmern ohne großen Aufwand und tagtäglich erfüllen. Respekt, Eigenverantwortlichkeit, Entscheidungsfreiheit und vor allem flexible Arbeitszeiten – machen frustrierte Arbeitnehmer zu zufriedenen Mitarbeitern.
Bunte Schraubenzieher
Schon Otto Waalkes machte in einem Sketch auf die Arbeitsbedingungen vieler Deutschen aufmerksam – er empfahl „Bunte Schraubenzieher“ für Menschen, die am Fließband arbeiten müssen. Auch, wenn dieser Tipp etwas rudimentär erscheint, ist doch etwas dran. Ein paar Schalen Obst in der Büroküche, Mineralwasser „for free“ und ein guter Kaffeevollautomat – und schon ist die Stimmung „auf Arbeit“ spürbar besser.
Kein-Bock-Stimmung noch verbreitet
Eine aktuelle Umfrage belegt: Die Stimmung unter deutschen Arbeitnehmern hat sich zwar gebessert, dennoch sind die Zahlen erschreckend, denn 17 Prozent der deutschen Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt. Schlechte Personalführung sorgen immer noch für Milliardenschäden, was den Umsatz angeht.
Verweigerung sorgt für Gerechtigkeit
Glaubt man der Studie, dann ist dieser Wert zwar erstmals seit Jahren wieder gesunken. Doch immer noch haben viele innerlich gekündigt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wer sich ungerecht behandelt fühlt, arbeitet nur noch so, wie es seiner Meinung nach als gerecht und fair erscheint. Mit seiner Arbeitsverweigerung bringt er also sein eigenes Gerechtigkeitsgefühl wieder in Einklang.
Nur ernst gemeinte Motivation zählt
Wollen Sie Ihre Mitarbeiter motivieren – dann bitte immer nur ernst gemeint. Denn sonst kann sich das Lob als lächerlich empfunden werden. Sparen Sie dennoch nicht an konstruktiver Kritik, denn auch dadurch nehmen Sie Ihre Mitarbeiter und deren Tätigkeiten ernst. Vielleicht können Sie ihnen ja auch Tipps geben oder Möglichkeit aufzeigen, wie mögliche Probleme besser gelöst werden können.
Sich hineinversetzen
Last but not least: Versetzten Sie sich in die Situation Ihrer Mitarbeiter. Was würden Sie von einem Chef erwarten, was würden Sie sich von ihm wünschen? Und schon haben Sie die Antwort: Fußball-Frei.
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'Statt Hitze-Frei, Fußball-Frei – oder, wie sieht moderne Mitarbeitermotivation aus?' has no comments
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