Leuchtverhalten im Büro – Wehe wenn das Licht ausgeht

Licht-Management im Büro

Des Nachts in der Dunkelheit, beim romantischen Tete à Tete, schimpfen wir über die Lichtverschmutzung der umtriebigen Städte. Die Suche nach Großen Wagen und Kassiopeia ist nahezu unmöglich, Sternschnuppen bleiben reine Imagination. Anders verhält es sich hingegen im Büro: Hier können die meisten nicht genügend Licht bekommen. Allerdings gilt dies nicht für alle, so dass die Beleuchtung schnell zum Brennpunkt avanciert.

 

Narrenfreiheit in den eigenen vier Wänden

Wer ein eigenes Büro aufweisen kann, ist sein eigener Herr. Nicht nur kann man sich am Telefon austoben, Räucherstäbchen anzünden oder ein Bürotier halten, das Hoheitsrecht auf den Lichtschalter liegt hier in einer Hand. Reibereien um Helligkeit und Dunkelheit gibt es nicht. Ob Leuchtmittel den ganzen Tag brennen oder ein Arbeiten bei Schlummerlicht bevorzugt wird – all dies bleibt hier jedem selbst überlassen. Wer hingegen die Büro-Vier-Wände teilen muss, der ist zu Kompromissen angehalten. Unruhige Kollegen, die gerne mehrfach die Stunde aufspringen, und das Licht wahlweise an oder aus zu machen, sind da eine emotionale Herausforderung.

 

Das Licht – Konfliktpotential im Großraumbüro

In Großraumbüros ist derartiges Verhalten kaum möglich – hier gilt es, sich zu arrangieren. Man ist sich sympathisch, teilt seinen Ärger über den Chef und trinkt zusammen das wohlverdiente Feierabendbier. Aber wehe wenn das Licht ausgeht! Dann ist jeder sich selbst der nächste. Verteidigt werden die individuellen Ansprüche des menschlichen Auges. Großraumbüro-Erprobte berichten von vier unterschiedlichen Licht-Typen:

  • Der Gemütliche
    Für den im Dämmerlicht sitzenden sind Leuchtmittel generell der Feind. Für seine Erhellung reicht das blaue Licht des Bildschirms gänzlich aus. Mehr braucht er nicht – sehr zum Ärgernis aller lichtliebenden Kollegen und Kolleginnen.

 

  • Die Umweltbeauftragte
    Das Wort Nachhaltigkeit benutzt sie nahezu inflationär, modisch neigt sie zu Biobaumwolle und generell ist „Made in Germany“ ihr Held. Doch wofür die Mühe, wenn im Büro tagtäglich Energie verschwendet wird? Die Umweltbeauftragte ist an Ort und Stelle, schaltet zum Ärgernis aller Kollegen und Kolleginnen mehrfach täglich vermeintlich verwaiste Bildschirme aus, plädiert wöchentlich bei den Chefs für ein papierloses Büro und knipst selbst bei müder Februarsonne die Beleuchtung aus.

 

  • Die Erleuchtete
    Sie mag es hell, egal ob mit Energiesparlampen, Leuchtstofflampen oder als Glühbirne sowie LED. Hauptsache es sind ausreichend Leuchtmittel mit einer langen Lebensdauer vorhanden. Nur so kann sie ihre Höchstleistung abrufen, nur so arbeitet ihr Gehirn auf Hochtouren, nur so kann sie ihre Arbeit machen. Außerdem ist sie der festen Überzeugung, dass lesen im Dunkeln den Augen schadet, ganz wie es unsere Großmütter stets gepredigt haben. Ein dunkler Arbeitsplatz versetzt sie umgehend in einen Dämmerschlaf, an Arbeit ist nicht zu denken. Selbst im Hochsommer bei hochstehender Sonne kann es nicht genug Leuchtmittel geben. Schaltet jemand das Licht aus, wird es munter wieder angeschaltet – ohne Rücksicht auf Verluste.

 

  • Der Sensible
    Ein Freund von Entscheidungen ist er nicht. Morgens braucht er Stunden, um sich für Hemd und Hose zu entscheiden, bei einem Restaurantbesuch stößt er nahezu an seine Grenzen: Sushi oder Bratwurst, Weißbier oder Rotwein – das ewige Abwägen von Vor-und Nachteilen nimmt seinen Lauf. Ähnlich verhält es sich bei der Lichtfrage. Was zuvor noch als perfektes Lichtverhältnis galt, zeigt sich binnen kürzester Zeit als unzureichend. Irgendwie doch zu hell oder zu dunkel ist die neue LED Lampe, der Einfallswinkel stimmt nicht, er fühlt sich geblendet. Auch die neuartigen Sensoren der innovativen Leuchtmittel sind schon zu viel des Guten. Weder Glühbirne noch Neonröhre mit Bewegungsmeldern können es ihm recht machen. In Sachen Leuchtmittel ist ihm nicht zu helfen, sehr zum Leiden der Kolleginnen und Kollegen.

Fakt ist: Jeder Mensch empfindet Licht anders. Manche bevorzugen gleißend helles Licht, das jedes Staubkorn aufrührt, andere hingegen mögen es lieber gemütlich und präferieren eine warme Lichtquelle. Im Großraumbüro ist es eine wahre Herausforderung, allen Geschmäckern zu entsprechen. Feelgood Manager, die sich beispielsweise für individuell justierbare Lichtsysteme einsetzen, können hier eine gute Lösung darstellen. So kann jeder Mitarbeiter das Licht so gestalten, wie er es wünscht.


David

Über

David Helmke (34) - ist (gelernter) Online-Redakteur und schreibt für das office-culture.de. Seine Themen im Beruf wie in der Freizeit sind Digitalisierung, der Fokus Mensch und Kuriositäten! Sein Lebensmittelpunkt ist Hamburg, das Internet, sein Fahrrad und seine Katze Schnief.


Kommentieren via:

'Leuchtverhalten im Büro – Wehe wenn das Licht ausgeht' has no comments

Jetzt kommentieren

Kommentar: Sag uns deine Meinung

Deine Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht

Loading Facebook Comments ...

(c) 2015 Office-Culture.de