Vor allem wer für etwas brennt, ridkiert an einem Burnout erkranken. Deshalb sind es vor allen Dingen die engagiertesten und leistungsorientiertesten Menschen, die “ausbrennen”. Wachsam zu sein, Vorzeichen zu erkennen und sich selbst zu beobachten wird Sie vor einem drohenden Zusammenbruch bewahren.
Emotionale Erschöpfung: Welche Menschen sind gefährdet?
Jeder kennt das: Es ist stressig im Büro, der Chef versendet noch nach Dienstschluss E-Mails und möchte die Aufgabe am nächsten Morgen erledigt auf dem Schreibtisch vorfinden. Die Angestellten opfern ihren Feierabend, vernachlässigen Freunde und Familie und nehmen unbezahlte Mehrarbeit in Kauf. Doch sind es nicht nur die äußeren Faktoren, die zu einem Burnout führen.
Die charakterlichen Veranlagungen meinen einen noch viel gewichtigeren Aspekt. Besonders achtsam sollten Personen sein, die
- sich für ihren Beruf aufopfern
- ein großes Streben nach Harmonie haben
- sich schwer tun “Nein” zu sagen
- und einen Hang zum Perfektionismus pflegen
Wer es immer allen recht machen möchte, dessen eigene Bedürfnisse geraten schnell ins Hintertreffen. Es wird einer Utopie nachgejagt, die selbstverständlich niemals erfüllt werden kann. Daraus resultiert Frustration und das Gefühl nichts geregelt zu bekommen.
Da aber der Wunsch nach Anerkennung weiterhin präsent ist und nicht selten sogar verstärkt auftritt, finden sich Betroffene in einem Hamsterrad wieder, das im ewigen Wechsel zwischen Überforderung, fehlender Aufmerksamkeit und dem Wunsch nach Perfektion mäandert. So werden psychische Belastung am Arbeitsplatz individuell als permanente empfunden.
Burnoutsymptome erkennen und mit sich achtsam sein: So erahnen Sie einen Burnout
Achten Sie auf erste Burn-Out-Anzeichen! Fühlen Sie sich von Ihrem Büroalltag überfordert und beginnt der Stress an Ihre Substanz zu gehen, können Sie beispielsweise als ersten Schritt einen Burnout-Selbsttest durchführen.
Stellen Sie sich Fragen zu Ihrer momentanen Verfassung und üben Sie sich in Selbstreflexion. Einige Kriterien, die einen Burnout ausmachen sind:
- Lust- und Antriebslosigkeit
- niedrige Belastbarkeitsgrenze
- emotionale Ausbrüche (Wutanfälle, Aktionismus, Hyperaktivität)
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- permanente Müdigkeit
Im Internet gibt es seriöse Selbsttest, wie zum Beispiel auf therapie.de oder sekretaria.de. Aber hier ist immer zu beachten: ein Besuch beim Arzt können diese in keinem Fall ersetzen.
Im fortgeschrittenen Stadium verlieren Burnout-Patienten jedwede Empathie. Es fällt ihnen deutlich schwerer sich auf die Nöte anderer einlassen und sie reagieren sogar teils zynisch darauf. Auch kappen sie nicht selten die Verbindung zu ihrem Umfeld und vernachlässigen die Familie. Es stellt sich ein Gefühl der Gleichgültigkeit ein.
Aufgaben erledigen die Erkrankten lieber selbst; sie trauen niemandem mehr. Da sie zwischen der ständigen Diskrepanz aus “Ich kann nicht mehr!” und “Ich darf aber nicht versagen!” hin- und hergerissen sind, stellen sich massive Schuldgefühle ein. Das Leben verliert seinen Sinn, alles scheint nutz- und aussichtslos.
Spätestens an jedem Punkt gleicht sich die physische Konstitution an die psychische an. Das Immunsystem ist geschwächt und häufige Erkältungskrankheiten oder Magen-Darm-Infektionen zwingen den Ausgebrannten zum Nichtstun.
Was tun bei Burnout?
Hat der Bournout-Selbsttest Ihre Vermutung bestätigt und fühlen Sie sich restlos erschöpft, bleibt der Gang zum Hausarzt unvermeidlich.
Professionelle Hilfe, Rehabilitationsaufenthalte und psychologische Betreuung sind nun von Nöten und werden Ihnen verdeutlichen: Sie sind nicht alleine! Auch dieses Gefühl ist eine nicht zu unterschätzende Begleiterscheinung jedes Burnouts und macht es den Patienten schwer, ihre Erkrankung überhaupt anzunehmen.
Doch auch wenn Sie sich “nur” in einer Vorstufe befinden und aufgrund Ihrer Persönlichkeit burnoutgefährdet sind, lohnt es mit sich achtsam zu sein und Vorzeichen ernst zu nehmen. Eruieren Sie Ihre persönlichen Schwachstellen und verordnen Sie sich Momente der Ruhe und Entschleunigung. Die Arbeiten im Büro nicht immer sofort zu erledigen und auch mal “Nein” zu einem Auftrag zu sagen, macht Sie nicht unbeliebter. Die Kollegen und Chefs werden Sie hingegen sogar mehr in Ihrer Persönlichkeit respektieren.
Es kann jeden treffen: Burnout ist keine Siegerkrankheit
Nicht nur erfolgreiche Vorstandsvorsitzende und berühmte Sportler leiden unter dem totalen Erschöpfungszustand. Fühlen Sie sich Ihrer Berufung im Büro verbunden und wollen Sie täglich Ihr Bestes geben, sind Pausen und Müßiggang unabdingbar. Sie lassen Kraft schöpfen für neue Herausforderungen. Wer gerne Einhundertprozent gibt, muss die Batterien auch irgendwann wieder befüllen!
Bildquelle © kzenon – istoclphoto.com
Kommentieren via:
'Burnoutsymptome frühzeitig erkennen' has no comments
Jetzt kommentieren